Presseerklärung der Gemeinde Nuthetal vom 08.11.2018

Nuthetal

 

Zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung der Machbarkeitsstudie zur Neuaufstellung eines Flächennutzungsplans der Gemeinde Nuthetal, kamen zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Fazit: Eine Änderung des Flächennutzungsplanes ist nicht zielführend.

 

Der Planer Herr Hoffmann erläuterte in der Bürgerversammlung die Studie, die einen Planungszeitrum bis 2035 berücksichtigt.

Er stellte dar, dass der in allen Ortsteilen durchweg positive Trend der Bevölkerungsentwicklung mit einer deutlich geringeren Wachstumsrate anhält, aber gegen Ende des Prognosezeitraums die Bevölkerungsentwicklung deutlich nach unten gehen wird.
Für das Jahr 2035 wird von einer Bevölkerungserwartung von ca. 9.000 Einwohnern ausgegangen.

 

Herr Hoffmann führte aus, dass zukünftig die Wohnfläche/Einwohner weiter zunehmen wird. Daraus ergibt sich ein rechnerischer Wohnbauflächenbedarf von ca. 750 Wohneinheiten bis 2035 in der Gemeinde Nuthetal. (sogenannter Eigenbedarf)

Er führte die Vorgaben der Landesplanung für die Gemeinde Nuthetal aus, die für die sechs Ortsteile aber sehr unterschiedlich sind.

„Wir müssen uns auf eine Innenverdichtung ausrichten.“, meinte die Bürgermeisterin Ute Hustig.

Nur der Ortsteil Bergholz-Rehbrücke liegt innerhalb des Gestaltungsraums Siedlung des Landesentwicklungsplans, daher kann auch nur Bergholz-Rehbrücke von den in diesem Rahmen freizügigen Möglichkeiten zur Wohnbauflächenausweisung theoretisch profitieren.

Diese vermeintlichen Möglichkeiten werden jedoch durch eine Ansammlung von verschiedenen Schutzgebietausweisungen konterkariert, sodass der Gestaltungsraum Siedlung nicht genutzt werden kann.

Für den Ortsteil Saarmund bietet der Regionalplan mit seiner Festlegung „Vorzugsraum Siedlung“ eine gewisse Chance, über den Landesentwicklungsplan hinaus Entwicklungspotential anzubieten. Da im Umfeld des Siedlungszusammenhanges noch ein gewisser Spielraum für Flächen ohne Schutzgebietausweisungen besteht, wäre hier eine Bauflächenausweisung einfacher möglich als im benachbarten Bergholz-Rehbrücke.

Alle übrigen vier Ortsteile sind durch die Festlegung des Landesentwicklungsplans über die begrenzte Eigenentwicklung auf sehr geringe Flächenzuwächse festgelegt, die sich auf lediglich 1.700 m2 bis 2.500 m2 je Ortsteil belaufen. Vor diesem Hintergrund macht eine Bauflächenausweisung in den Ortsteilen Nudow, Tremsdorf, Fahlhorst und Philippsthal kaum Sinn.

Eine Ausnahme stellt Nudow dar, weil hier realistischer Weise kein Baulandpotential im Rahmen des bestehenden Flächennutzungsplans mehr geben ist. Hier wäre zusätzlich Bauland in einer maximalen Größenordnung von 0,88 Hektar, also ca. 9.000 m2 Fläche möglich, jedoch nur über die Ausweitung der Baufläche in den Außenbereichen mit Schutzgebietsausweisung.

Für die Gemeinde Nuthetal gibt es derzeitig Baulandpotential durch Maßnahmen von „Baulückenaktivierung“ und „Innenverdichtung“ bereits bestehender Bebauungspläne, für die eine Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes nicht erforderlich ist. Diese Maßnahmen können jederzeit und ohne Kopplung mit dem Flächennutzungsplan ergriffen werden.

 

Gemeinde Nuthetal